Familienwandergruppe in der Vulkaneifel

In der Vulkanpark-Jugendherberge Mayen und seiner vulkanischen Umgebung verbrachte die Familienwandergruppe des TSV Vockenhausen drei sonnige und abwechslungsreiche Tage. 4 Familien mit acht Kindern trafen sich am Pfingstsamstag in Ettringen, um gemeinsam den Vulkanpfad zu begehen. Ein schmaler Wiesensteig führte hinauf zum Ettringer Bellberg.


Auf dem Kratergipfel"Bellberg"(1. Tag) - 500px

Auf dem Kratergipfel"Bellberg"(1. Tag)

Den traumhaften Ausblick auf die Vulkane der Osteifel teilten sich die Familien mit zwei Eidechsen. Entlang des ehemaligen Kraterrandes folgte der Abstieg zum Kraterdurchbruch. Mit gesteigertem Tempo erreichten die Kinder, nach Überquerung des vor 200.000 Jahren erstarrten Lavastromes, im Wald die beeindruckende Schlackenwand. Nach dem letzten Ausbruch des Feuer speienden Berges entstanden hier viele Kraterhöhlen, die für jedermann begehbar sind.


Forschen macht Spaß: Dario in einer Kraterhöhle (1.Tag) - 500px

Forschen macht Spaß: Dario in einer Kraterhöhle (1.Tag)

Die kleinen Höhlenforscher strahlten jetzt mit Ihren Taschenlampen um die Wette. Sie erleuchteten die dunklen, bis zu 20 Meter langen Wege und so gelang es Ihnen auch, die großen Wanderer und sich wieder sicher zum Ausgang zu geleiten.

Auf dem folgenden Anstieg kreuzte man eine Waldameisenstraße: das durch hundertausende fleißige Waldameisen verursachte Knistern und Rascheln war deutlich zu vernehmen. Am Ende der ersten Wandertour erreichte man eine idyllische Grubenlandschaft, in der bereits die Römer vor 2.000 Jahren den Basalt für ihre Zwecke abbauten.


 Besteigung eines Basaltfelsen (1. Tag) - 500px

Besteigung eines Basaltfelsen (1. Tag)

Hier schaute man noch den zahlreichen sich vertikal vorwärts bewegenden Sportkletterern zu, bevor man selbst auf horizontalem Wege die Jugendherberge am Rande von Mayen heimsuchte.

Mit Wikingerschach auf der Wiese und Nachlauf mit Versteckspiel auf dem bewaldeten Steilhang an der Jugendherberge war auch vor und nach dem Abendessen für genügend Spaß und Bewegung gesorgt. Ergänzt durch Fußballspiele und Tischtennis kam an beiden Abenden keine Langeweile auf.


Andreas und Robin im erfrischenden Flußlauf der Nette - 500px

Andreas und Robin im erfrischenden Flußlauf der Nette

Am nächsten Tag wählten die Familien das Naturschutzgebiet um den Fluss Nette für Ihre Tour aus. Zuerst folgte der Anstieg über seltene Magerwiesen vorbei an den auf schmalen Pfaden zu umgehenden, schroffen Schieferklippen hinauf zum Burberg-Gipfel, der den Blick in das Nettetal freigab. Begleitet von zahlreichen Schmetterlingen ging es auf schmalen Wegen weiter. Auf diesem Teilstück gab es vor 200 Jahren 37 Stollen,in denen allein durch Muskelkraft Schiefer abgebaut wurde. Einer dieser Stollen ist heute noch begehbar. Hier wurde der Forschergeist der gesamten Gruppe wieder erweckt. Bei angenehm kühlenden 13 Grad wurden die Schieferformationen untersucht.


 	...vor der Tunnelbegehung (2. Tag) - 500px

...vor der Tunnelbegehung (2. Tag)

Am Tageslicht angekommen, folgte der Abstieg ins Nettetal. Die Flussbegehung an einem kleinen Wasserfall brachte eine willkommene Erfrischung. Durch Auenwälder ging es nach der erfrischenden Flusspause nochmals bergauf, bevor sich der Gang durch einen 250 m langen, beleuchteten Tunnel anschloss. Nach dem Abstieg in einem schattigen Waldstück erreichten alle wohlbehalten nach 9 km das Ziel: die steinerne Nettebrücke in Trimbs.


Am dritten und letzten Tag besuchte man das Mayener Vulkanmuseum und das umliegende Grubenfeld mit Fledermausschacht. Bei einer Führung wurde die Entstehungsgeschichte der Feuer speienden Berge erläutert. Die Zeit der Steinindustrie seit dem Mittelalter wurde anschaulich mit nachgestellten Arbeitsgeräten dieser Zeit dargestellt. Inmitten des Grubenfeldes umgeben von bis zu 10m hohen Basaltblöcken lud der Silbersee zu einer Rast mit Blick auf mehrere Ringelnattern ein. Abschließend stellte es für alle kein Problem dar, noch einige knifflige Fragen zum Vulkanismus und dem Arbeitsleben im Grubenfeld zu lösen. Zur Belohnung gab es für alle Kinder Goldmünzen aus der Schatzkiste und an jede Familie wurde von der Museumsleiterin ein Mayener Basaltblock überreicht.

In drei Tagen bewältigten die Kinder 20 km zu Fuß und zusätzlich jede Menge spielerische Bewegung in der Natur. Die erwanderte Landschaft und die erfahrene Erdgeschichte waren für alle eindrucksvoll.